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Florian Muckelbauer im Gespräch

„Ich möchte meine eigene Philosophie entwickeln!“
von Marco Heumann
Einst stand Florian Muckelbauer für den FC Eintracht Bamberg in der Bayernliga im Tor. Seit ein paar Wochen ist er nun Coach seines Heimatvereins VfR Kirchlauter. Was ihn bewogen hat, sich mit 26 Jahren dieser neuen Herausforderung zu stellen und warum es den höherklassigen Keeper Florian Muckelbauer nicht mehr geben wird, hat anpfiff.info beim momentan auf Fuerteventura flitternden frisch gebackenen Ehemann erfragt.
Herr Muckelbauer, zur neuen Saison übernehmen Sie das Traineramt beim VfR Kirchlauter. Was hat denn den Ausschlag gegeben, dass Sie sich für diesen Schritt entschieden haben?
Florian Muckelbauer: Zunächst einmal hatten die Verantwortlichen und ich schon öfter über diese Möglichkeit gesprochen, weshalb ich mich bereits länger mit diesem Thema befasst habe. Den Ausschlag für mich hat dann letztlich gegeben, dass der VfR mein Heimatverein ist. Grade nach der schwierigen letzten Saison wollte ich mithelfen, was mir derzeit aber leider noch nicht auf dem Platz möglich ist.

Neuer Coach beim VfR Kirchlauter: Florian Muckelbauer.

Sehen Sie sich denn als „Nur“-Trainer oder darf nach mehr als einem Jahr Pause auch mit Ihrer Rückkehr auf den Platz gerechnet werden?
Florian Muckelbauer: Im Moment sehe ich mich nur als Trainer, da ich aus gesundheitlichen Gründen noch nicht mitwirken kann. Allerdings arbeite ich weiter an meiner Rückkehr auf den Platz und hoffe darauf, im Laufe der Saison dann auch als Spielertrainer eingreifen zu können.

Ist denn mit dem Trainer-Engagement beim VfR der Torwart Florian Muckelbauer endgültig Vergangenheit?
Florian Muckelbauer: Höherklassig werde ich definitiv nicht mehr im Tor stehen. Diese Entscheidung habe ich aber schon vor längerer Zeit getroffen und sie steht nicht im Zusammenhang mit meinem Trainer-Engagement.

Was war denn der Grund, dass Sie die Kiste nach vielen Jahren im höherklassigen Fußball verlassen haben und danach Tore schossen, statt diese zu verhindern?
Florian Muckelbauer: Nachdem ich während meiner Zeit beim FC Eintracht Bamberg immer wieder mit Schulterverletzungen zu kämpfen hatte, musste ich mich 2012 schließlich einer größeren Operation unterziehen. Danach habe ich dann erst einmal länger überlegen müssen, ob ich es noch einmal probieren will. Schließlich hat sich Großbardorf dann sehr um mich bemüht und ich habe mich entschieden, nochmal einen Versuch zu starten. Allerdings merkte ich recht schnell, dass ich nicht mehr schmerzfrei spielen konnte und habe dann meine Handschuhe endgültig an den Nagel gehängt.

Sie haben in den Jahren im höherklassigen Fußball viele Trainer erlebt! Gab es denn einen, von dem jetzt besonders viel in Ihre Arbeit als Coach einfließen wird?

Florian Muckelbauer: Natürlich durfte ich einige Super-Trainer während meiner höherklassigen Laufbahn erleben. Da konnte ich mir sicherlich bei fast jedem etwas abschauen. Zum Beispiel fand ich beeindruckend, wie akribisch Hansjürgen Ragati beim TSV Großbardorf gearbeitet hat, um nur ein Beispiel zu nennen. Ich möchte aber versuchen, meinen eigenen Weg zu gehen und meine eigene Philosophie zu entwickeln.

So wird es künftig vorerst sein: Florian Muckelbauer im „Traineroutfit“!
anpfiff.info

Auf was für einen Coach dürfen sich denn Ihre ehemaligen Mitspieler einstellen?
Florian Muckelbauer: Die meisten kennen mich ja ohnehin schon, da ich mit ihnen bereits zusammengespielt habe. Ich bin jemand, der immer ein offenes Ohr für seine Spieler hat, aber auch sehr viel Wert auf Disziplin legt. Man kann mit mir eigentlich über alles diskutieren, solange das nicht auf dem Platz stattfindet.

Sie flittern ja im Moment noch in Fuerteventura und waren beim Pokalspiel am Dienstag nicht mit dabei. Wie hat es denn der Coach aufgenommen, dass seine Jungs im Pokal überrascht haben! Oder war es aus seiner Sicht gar keine Überraschung?
Florian Muckelbauer: Natürlich habe ich mich sehr über die Leistung meiner Jungs gefreut. Eine große Überraschung war der Sieg für mich nicht, da wir denke ich ein gutes Team mit viel Potenzial haben. Die Höhe hingegen war schon ein bisschen überraschend, da ich Stettfeld schon als starke Mannschaft einschätze. Nach meinen Informationen haben wir unsere Konter einfach effektiv zu Ende gespielt und dann kann so ein Ergebnis schon einmal zustande kommen, wenn die andere Mannschaft irgendwann aufmachen muss.

In Runde zwei erwarten Sie nun Kreisliga-Aufsteiger Rapid Ebelsbach. Ist da am Freitag noch mal eine Überraschung drin?
Florian Muckelbauer: Im Fußball und grade im Pokal ist natürlich alles möglich, auch wenn ich glaube, dass es gegen Ebelsbach ein noch einmal deutlich schwierigeres Spiel wird. Wie die letztes Jahr durch die Kreisklasse marschiert sind, das war schon stark!

So wird es nicht mehr sein: Florian Muckelbauer im „höherklassigen“ Kasten. Hier zu Zeiten beim FC Eintracht Bamberg gegen Gerald Asamoah.
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Und danach geht es mit der Runde in der A-Klasse 5 los. Mit welchen Zielen geht denn der Neu-Trainer Florian Muckelbauer an den Start?
Florian Muckelbauer: Wir wollen erst einmal versuchen, gut in die Saison reinzukommen. Wenn uns das gelingt, können wir dann mal schauen, was dieses Jahr so möglich ist.

Und wen sehen Sie in der A-Klasse 5 ganz vorne?

Florian Muckelbauer: Das ist in dieser Saison wirklich schwer zu sagen. Steinsfeld als Absteiger ist natürlich einer der Favoriten. Aber auch die Teams, die letztes Jahr oben mitgespielt haben, wie Untersteinbach, sind nicht zu unterschätzen. Insgesamt haben wir denke ich eine recht ausgeglichene Liga, so dass jedes Team, das sich gezielt mit ein paar guten Neuzugängen verstärken konnte, oben mitspielen kann.

Vielen Dank für das Gespräch!

Beitrag vom 22.07.2016
Quelle: www.anpfiff.info