Kein Hammer, aber ein Hämmerlein
Dem VfR Kirchlauter ist der Befreiungsschlag im Kampf um den Klassenerhalt geglückt. Im Kellerduell der A-Klasse 5 bezwang die Mannschaft von Hermann Kaiser die SpVgg Untertheres hochverdient mit 2:0 und hat nun sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Den Unterschied machte neben einer geschlossenen Mannschaftsleistung vor allem ein Angreifer aus, den Untertheres einfach nicht in den Griff bekam.
Vom Anpfiff weg hatte der VfR das Kommando übernommen. Hermann Kaiser, der im Gegensatz zum 1:3 gegen Dürrfeld am Ostermontag wieder auf Spielmacher Andreas Muckelbauer zurückgreifen konnte, der den auf einer Kommunion eingeladenen Simon Stretz ersetzte, hatte seiner Mannschaft die Bedeutung der Begegnung unmissverständlich klar gemacht. „Wir wollen heute gewinnen“, forderte der erfahrene Coach. Mit nur einem Sechser (Daniel Selig), aber offensiv besetzten Außenbahnen – links Marcel Hofmann vor Tobias Lang und rechts Steffen Hämmerlein vor Kapitän Sebastian Muckelbauer – machte man jede Menge Druck und wurde schnell belohnt. Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, als Tobias Lang den Ball schön in die Gasse auf Marcel Hofmann spielte. Der enteilte seinem Gegenspieler und schob überlegt ins lange Eck. Das frühe 1:0! Ein Mutmacher, dem weitere Chancen folgten. Erst prüfte Andreas Muckelbauger Gäste-Keeper Ingo Ströhlein mit einem Kopfball (8.), dann setzte der frühere Torwart des FC Sand einen schönen Rückpass von Steffen Hämmerlein knapp neben den Kasten.
Der SpVgg Untertheres fehlten in dieser Phase einfach die Mittel, um den Offensivdrang der Gastgeber zu bremsen. In der Defensive wurde Innenverteidiger Moritz Feustel immer wieder überlaufen. Der Doppelsechs Jan Wagenhäuser und Marcus Werner gelang es nicht, das Flügelspiel des VfR zu unterbinden. Vor allem über rechts sorgte der überragende Steffen Hämmerlein immer wieder für Gefahr. Nicht einmal das frühe Aus von Stefan März, der nach einer rüden Attacke verletzt vom Platz musste, konnte den Elan der Mannschaft von Hermann Kaiser bremsen. Allerdings wurden die Angriffe Mitte der ersten Halbzeit nicht mehr konsequent genug zu Ende gespielt. Zudem schlichen sich mehr und mehr Nickligkeiten in die Partie ein, die Schiedsrichter-Oldie Heinz Krines laufen ließ, ohne dabei eine Mannschaft entscheidend zu benachteiligen. Zwar forderten die Zuschauer immer wieder Karten, aber alle Entscheidungen waren vertretbar.
21 Minuten dauerte es, bis die Gäste durch Matthias Schmitt, der zwar nominell im Sturm spielte, sich aber immer wieder zurückfallen ließ, zu ihrer ersten Chance kamen. Endluch einmal wurde schnell nach vorne gespielt. Maximilian Zink, der ansonsten gegen den starken Stefan Hock kaum zum Zug kam, setzte sich auf rechts durch und flankte, Matthias Schmitt verfehlte das Tor nur knapp.
Kurz vor dem Wechsel dann die entscheidenden Szenen der Partie. Erst vergab Sebastian Schad (43.) die beste Gelegenheit der Gäste zum Ausgleich, als er über den Kasten zielte, dann startete Steffen Hämmerlein einen tollen Alleingang über die rechte Seite. Seinen Schuss aus gut 16 Metern konnte Ingo Ströhlein noch abwehren, gegen den Kopfball des eingewechselten Michael Ammon wäre er chancenlos gewesen, aber die Bogenlampe senkte sich auf das Dreieck und sprang von dort abermals zu Steffen Hämmerlein, der erneut am Unterthereser Torwart scheiterte, ehe Sebastian Muckelbauer im vierten Versuch den Ball ins Netz drosch. Jubel auf der einen, Proteste auf der anderen Seite. „Sogar Kirchlauterer haben mir bestätigt, dass der Ball nach dem Kopfball im Aus war“, ärgerte sich Ralf Drozd nach dem Schlusspfiff, wollte Heinz Krines aber keinen Vorwurf machen. „Das war eine Fehlentscheidung, aber verloren haben wir das Spiel und nicht der Schiedsrichter.“
Wegen diesem und der anderen Fehlschüsse blieb zumindest ein wenig Spannung bis zum Schlusspfiff. Dass es nicht mehr wurde, lag auch an Marcus Werner und Elmar Zink, die kurz vor Schluss die beiden einzigen halbwegs klaren Gelegenheiten für die Gäste vergaben.
Die stecken nach der Niederlage weiterhin tief im Abstiegskampf. Immerhin bleibt der TSV Limbach nach den 0:1-Heimniederlage in Reichweite. Allerdings wird es in den folgenden Partien deutlich mehr Engagement brauchen, um den Gang in die B-Klasse zu vermeiden. In Kirchlauter dagegen dürfte sich Hermann Kaiser mit dem Klassenerhalt verabschieden. Sechs Punkte Vorsprung und eine Partie gegen den bereits abgestiegenen SV Hainert in der Hinterhand sollten ein sanftes Ruhekissen sein, vor allem, wenn es gelingt, die Leistung vom Sonntag noch das eine oder andere Mal zu wiederholen.
Quelle: www.anpfiff.info